Gliederung der Podcastfolge:
Angy [00:00:32] Herzlich willkommen zu unserer neuen Folge von „Sprich’s aus! Bei MS“. Ich freue mich sehr, dass ihr wieder dabei seid. In diesem Podcast sprechen wir über Themen rund um Multiple Sklerose, tauschen Erfahrungen aus und geben Tipps für das Leben mit MS. Heute spreche ich mit Lea Beutnagel darüber, wie sie mit der MS in ihrem Studium zurechtkommt und wie man auch mit MS sein Ding machen und seine Träume und Ziele weiterverfolgen kann. Herzlich willkommen, liebe Lea. Hallo, schön, dass du da bist!
Lea [00:01:03] Hallo! Vielen Dank für die Einladung.
Angy [00:01:06] Sehr gerne. Ich freue mich, dass du dir heute Zeit genommen hast, um in unserem Podcast Gast zu sein und darauf, dass wir beide heute miteinander sprechen und du uns von deinen Erfahrungen und deinem Umgang mit der MS erzählst. Stell dich doch gerne einmal vor.
Lea [00:01:23] Hallo, ich heiße Lea, bin 23 Jahre alt und komme aus Süd-Niedersachsen aus einem kleinen Dorf. Ich studiere momentan noch und sitze gerade an meiner Bachelorarbeit – bin dann also auch bald fertig mit meinem Studium. Die Diagnose MS habe ich jetzt seit etwas mehr als zwei Jahren. Genauer gesagt seit dem 28. Mai 2019. Das Datum kann ich mir sehr gut merken. In meiner Freizeit, wenn ich mich nicht gerade mit meinem Studium oder meiner MS beschäftige, dann bin ich leidenschaftliche Konzert- und Festival-Geherin, was ja im Moment leider ein bisschen schwierig ist, aber ich hoffe, das wird dann auch bald wieder funktionieren.
Angy [00:02:04] Ich danke dir ganz herzlich für deine Vorstellung. Dann beginnen wir auch direkt. Ich würde gerne von dir wissen – wenn du dich an die Zeit vor der Diagnose zurückerinnerst – wann du das erste Mal gedacht hast, dass da irgendetwas nicht stimmt. Wie haben sich die ersten Symptome bei dir geäußert?
Lea [00:02:23] Bei mir hat es ganz typischerweise mit Doppel-Bildern angefangen. Also ich bin morgens aufgestanden und habe auf einmal alles doppelt gesehen. Ich konnte mir das zuerst nicht so richtig erklären und habe dann natürlich gedacht, dass ich wahrscheinlich eine neue Brille brauche. Ich war dann auch beim Augenarzt, der hat aber auch nichts herausgefunden. Dann dachte ich, dass der Uni-Stress der Grund dafür sein könnte – ist ja auch immer ziemlich stressig. Irgendwann konnte ich dann aber die komplette rechte Seite meines Körpers gar nicht mehr richtig spüren. Meine komplette rechte Körperhälfte war irgendwann taub und da wusste ich, dass irgendwas nicht so ganz in Ordnung ist.
Angy [00:03:07] Und wie lange hat es dann gedauert, bis bei dir die Diagnose MS letztendlich gestellt werden konnte?
Lea [00:03:13] Das ging tatsächlich total schnell bei mir. Ich war dann bei meinem Hausarzt, der mich sofort ans Krankenhaus verwiesen hat. Ich wurde da dann auch sofort stationär aufgenommen. Und dann hat es tatsächlich nur eine halbe Woche gedauert, bis ich die endgültige Diagnose hatte. Also bei mir ging es tatsächlich sehr schnell.
Angy [00:03:33] Das ging echt schnell. Wahnsinn! Was wusstest du denn zu diesem Zeitpunkt schon über MS?
Lea [00:03:39] Ich kannte die Krankheit tatsächlich schon, weil wir die MS auch in der Familie haben. Ich bin also mit der Krankheit mehr oder weniger aufgewachsen. Deswegen wusste ich zum Beispiel auch schon, dass die MS auch die Krankheit der 1000 Gesichter genannt wird und auch, dass es nicht heißt, dass ich ab morgen im Rollstuhl sitze. Sondern, dass es auch ganz anders verlaufen kann. Es war auf jeden Fall schon ein großer Vorteil diese Horrorvorstellung, die manche bei MS im Kopf haben, nicht zu haben, weil ich wusste, dass man mit der Diagnose MS auch ganz normal leben kann