Folge #3 – Prostatakrebs nach Früherkennung besiegt

Prof. Alex Heidenreich und sein Prostatakrebspatient im Gespräch

Prof. Axel Heidenreich: Liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer, ich freue mich, Sie in unserem dritten Podcast der Initiative Deine Manndeckung der Janssen-Cilag GmbH zu begrüßen. Mein Name ist Professor Axel Heidenreich. Ich bin ärztlicher Direktor der Klinik für Urologie und Leiter des uro-onkologischen Zentrums in Köln. Heute spreche ich mit einem meiner Patienten, Herrn Hannappel, über den Weg vom bestätigten Verdacht eines Prostatakarzinoms bis hin zur Operation und wie es ihm heute geht. Herr Hannappel, Ich freue mich, dass Sie dabei sind und dass Sie unseren Zuhörerinnen und Zuhörern einige Informationen mit auf den Weg geben. Bevor wir auf das eigentliche Thema zu sprechen kommen, wäre es jedoch super, wenn Sie sich unseren Zuhörerinnen und Zuhörern einmal kurz vorstellen könnten.

Herr Hannappel stellt sich vor

Michael Hannappel: Guten Tag, Herr Professor Heidenreich. Vielen Dank für die Einladung zum Gespräch. Liebe Zuhörer und Zuhörerinnen! Mein Name ist Michael Hannappel. Ich bin 62 Jahre alt, verheiratet, Vater von zwei Söhnen (30 und 33 Jahre alt) und leitender Angestellter in einem Metallbaubetrieb. Meine Hobbys sind Motorradfahren, Wandern und Reisen. Die Diagnose Prostatakrebs erhielt ich vor drei Monaten.

Herr Hannappel und sein erster Verdacht auf Prostatakrebs

Prof. Axel Heidenreich: Herr Hannappel, was war denn damals der Grund für Ihren Besuch beim Urologen?

Michael Hannappel: Seit meinem 55. Lebensjahr gehe ich einmal jährlich zur Vorsorgeuntersuchung. Ich hatte in den letzten Jahren Probleme mit der Blase. Nachts musste ich mindestens zweimal zur Toilette gehen aufgrund des Harndrangs. Ich befand mich deshalb in ärztlicher Behandlung und wurde mit verschiedenen Medikamenten therapiert, jedoch ohne Erfolg.

Prof. Axel Heidenreich: Wie ist denn das Erstgespräch beim Urologen in Bezug auf die von Ihnen angesprochene Vorsorgeuntersuchung verlaufen?

Michael Hannappel: Da bei den Vorsorgeuntersuchungen auch jeweils auf Anraten des Urologen ein PSA-Test gemacht wurde, stellte man einen Anstieg des PSA-Wertes fest. Bei mir war er vor der OP bei 6,2. Zur Erklärung des Anstiegs des erhöhten PSA-Wertes hat man mir zu einer MRT- Untersuchung der Prostata sowie falls erforderlich zur anschließenden Biopsie geraten.

Diagnose Prostatakrebs

Prof. Axel Heidenreich: Ja, ich glaube, das sind noch mal ganz wesentliche und wichtige Informationen für Zuhörerinnen und Zuhörer. Der PSA-Wert ist ein ganz wichtiger Test in der Diagnostik und Erkennung des Prostatakarzinoms und die Ihnen empfohlene MRT-Untersuchung stellt heute die Methode der Wahl dar und man hat die eigentliche ungezielte Biopsie komplett verlassen. Von daher ist Ihr Urologe sicherlich gut informiert gewesen. Wie schnell wurde denn nun der Verdacht auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms bestätigt?

Michael Hannappel: Beim MRT zeigten sich zwei Stellen an der Prostata, die eine Biopsie, also Gewebeentnahme erforderlich machte. 14 Tage nach meiner Biopsie-Untersuchung lag meinem Urologen das vorläufige Ergebnis der Untersuchung vor: Prostatakrebs im mittleren Stadium.

Prof. Axel Heidenreich: Gut. Und wie ging es dann weiter? Was waren die nächsten Schritte? Wie hat Ihr Urologe mit Ihnen die Diagnose und die sich vielleicht daraus ergebenden Handlungsschritte besprochen?

Der Behandlungsplan

Michael Hannappel: Mein Urologe machte mich mit den verschiedenen Behandlungsmethoden vertraut, erläuterte mir die diversen Behandlungszeiten und Heilungsaussichten. Danach habe ich im Internet recherchiert und mich mit meiner Frau und meiner Familie besprochen und mich dann für eine nervenerhaltende radikale Prostata-OP entschieden. Diesen Entschluss habe ich meinem Urologen mitgeteilt und mich nach einer Klinik umgeschaut.

Prof. Axel Heidenreich: Ich glaube auch, das sind wichtige Informationen für alle diejenigen, die diesen Podcast anhören. Für jedes Erkrankungsstadium des Prostatakarzinoms gibt es mindestens zwei verschiedene gleichwertige Behandlungsmethoden. Und hier müssen Sie einfach ausreichend aufgeklärt werden, damit Sie dann die Methode aussuchen können, die Ihren Vorstellungen am nächsten kommt. Wie lange mussten Sie denn dann auf einen Operationstermin warten, nachdem Sie sich für diesen chirurgischen Eingriff entschieden hatten?

Über die Operation und das Ergebnis

Michael Hannappel: Die Roboter-assistierte Operationsmethode mit dem Da-Vinci-System wird an verschiedenen Unikliniken, unter anderem in Köln durchgeführt. In Köln bekam ich innerhalb von 14 Tagen nach Vorlage meiner Unterlagen einen OP-Termin.

Prof. Axel Heidenreich: Und wie geht es Ihnen jetzt nach der überstandenen Operation?

Michael Hannappel: Nach der OP verbrachte ich noch sechs Tage in der Klinik und begab mich von dort in eine durch die Sozialstation der Klinik organisierte Rehaklinik. Dort erholte ich mich vier Wochen mit diversen Reha-Maßnahmen von meiner Operation. Inzwischen sind seit der OP zehn Wochen vergangen und ich fühle mich sehr gut, kann meinen Alltag bewältigen und bin auch wieder ins Berufsleben zurückgekehrt.

Alltag und Lebensgefühl nach der OP und der anschließenden Reha

Prof. Axel Heidenreich: Genau das, was Sie beschreiben, das bestätigt eben die sinnvolle Empfehlung einer solchen Rehabilitationsmaßnahme im Wesentlichen, um sich körperlich und seelisch gut von dem operativen Eingriff und der Diagnose erholen zu können. Haben Sie denn jetzt noch irgendwelche Beschwerden oder Einschränkungen im Alltag?

Michael Hannappel: Körperlich habe ich noch kleine Einschränkungen beim längeren Sitzen. Hier habe ich noch ein Druckgefühl im Schrittbereich. Deshalb verändere ich öfter meine Sitzposition. Radfahren und Motorradfahren sind eingeschränkt möglich. Beim Laufen und Wandern habe ich keine Probleme mehr. Durch gezieltes Training und Schulung in der Reha ist für mich das Thema Kontinenz kein Problem. Ich trage zwar noch eine Vorlage, jedoch nur aus Hygienegründen, falls doch mal ein Tropfen kommt beim Niesen oder Naseputzen. Das Thema Erektionsstörungen stellt für mich noch ein großes Problem dar, da hier trotz nervenerhaltender OP noch keine Reaktion zu verzeichnen ist. Ich hoffe, in den nächsten drei Monaten mithilfe der Einnahme von durchblutungsfördernden Medikamenten und Training mit der Vakuumpumpe wieder zu einem normalen Liebesleben zu kommen.

Inkontinenz und Erektionsstörungen nach dem Eingriff

Prof. Axel Heidenreich: Da kann man Ihnen, glaube ich, gut Mut machen, denn wir sehen ja zwei Dinge an Ihrer Schilderung: Zum einen, dass Kontinenz bzw. Inkontinenz tatsächlich überhaupt kein Problem nach einer solchen Operation sind. Zum anderen muss man sagen, Erektionsstörungen bleiben häufig 6 bis 12 Monate nach der Operation bestehen, da diese Erektionsnerven viel empfindlicher auf den operativen Eingriff reagieren als zum Beispiel die Nerven, die für die Kontinenz zuständig sind. Welche Tipps würden Sie denn jetzt anderen Betroffenen gerne mit auf den Weg geben?

Abschließende Tipps aus der Patientenperspektive

Michael Hannappel: Wichtig ist bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen meiner Meinung nach die Bestimmung des PSA-Wertes. Vorsorgeuntersuchungen sollte man frühzeitig so ab dem 45. Lebensjahr beginnen. Sollte eine OP notwendig werden, würde ich jedem Mann den Besuch einer anschließenden Reha empfehlen. In der Reha werden krankheitsrelevante Themen wie Inkontinenz, Erektionsstörungen, körperliche und seelische Probleme besprochen und mögliche Therapien angeboten. Auch ist ein Austausch mit betroffenen Patienten möglich, soweit man dies möchte.

Glück im Unglück – Herrn Hannappels Prognose

Prof. Axel Heidenreich: Wir können also aufgrund unserer heutigen Diskussion durchaus zusammenfassen, dass bei Ihnen die Diagnose Prostatakrebs sehr frühzeitig aufgrund der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen gestellt wurde. Wir können zusammenfassen, dass aufgrund dieser frühzeitigen Diagnose eben ein sehr frühes organbegrenztes Tumorstadium vorhanden war und damit eine hohe Aussicht auf Heilung besteht. Wir können auch zusammenfassen und das haben Sie ja gut dargestellt, dass auch bei Wahl einer Operation als mögliche Behandlungsalternative die negativen Auswirkungen, insbesondere die Inkontinenz, praktisch nicht existent sind, wenn gut operiert wird und Sie dadurch eine gute Perspektive für die weitere Zukunft haben. Was würden Sie denn zusammenfassend und abschließend unseren Zuhörerinnen und Zuhörern mit auf den Weg geben wollen?

Michael Hannappel: Zusammenfassend kann ich aus meiner Sicht sagen, dass ich sehr froh bin, dass der Tumor bei mir in einem sehr frühen Stadium entdeckt wurde und dass das Thema Prostatakrebs für mich erledigt ist.

Fazit: Informieren lohnt sich

Prof. Axel Heidenreich: Ja, vielen Dank, Herr Hannappel, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Ich glaube, die Informationen, die Sie allen Zuhörerinnen und Zuhörern in dem heutigen Gespräch gegeben haben, sind wichtig, sodass sich ein jeder Patient mit seinen Angehörigen ausreichend über die Therapieoptionen informieren kann und eben aus erster Hand erkennt, dass die Therapieoptionen ohne wesentliche Einschränkung der Lebensqualität durchgeführt werden können. Ich danke auch den Zuhörerinnen und Zuhörern und würde mich freuen, wenn Sie auch bei der nächsten Podcast-Folge der Initiative Deine Manndeckung von Janssen-Cilag wieder reinhören!

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