Die vielfältigen Symptome einer Psoriasis-Arthritis können denen einer rheumatoiden Arthritis sehr ähnlich sein. Die Rheumatologin oder der Rheumatologe wird sich ein Gesamtbild aus verschiedenen Untersuchungen machen, um die Erkrankungen voneinander abzugrenzen. Im Vergleich zur rheumatoiden Arthritis sind bei der Psoriasis-Arthritis eher die Gelenke einer Körperseite betroffen (asymmetrisches Befallsmuster). Eine Entzündung der Fingerendgelenke (Wurstfinger) ist ebenfalls häufig.5 Auch die Messung verschiedener Laborwerte im Blut hilft dabei, die Psoriasis-Arthritis von anderen rheumatischen Erkrankungen zu unterscheiden.6
Die Psoriasis-Arthritis kann in vielen verschiedenen Ausprägungen auftreten. Je nachdem wie viele und welche Gelenke betroffen sind, ob Haut und Nägel in Mitleidenschaft gezogen wurden, und wie aktiv die Erkrankung gerade ist, kann es zu verschiedenen Symptomen und Beschwerden kommen.
Mögliche Symptome der Psoriasis-Arthritis:57
Durch die Entzündung schmerzen die betroffenen Gelenke, sind geschwollen oder in der Bewegung eingeschränkt. Häufig sind die kleinen Gelenke der Finger und Zehen betroffen.
Typisch ist auch das Anschwellen eines gesamten Fingers oder Zehs. Dies wird auch als Wurstfinger oder Wurstzehe (Daktylitis) bezeichnet.
Besonders nach längeren Ruhephasen, insbesondere nach dem Aufstehen, ist die Beweglichkeit der Gelenke eingeschränkt. Dies bezeichnet man auch als „Morgensteifigkeit“.
Entzündungen der Wirbelsäule können zu Schmerzen im Nacken oder unteren Rücken führen. Dieser kann auch in angrenzende Bereiche, z. B. das Becken ausstrahlen.
Auch die Sehnenscheiden und ihre Ansätze am Knochen können entzündet sein (Enthesitis). Häufig ist die Achillessehne betroffen, was mit starken Schmerzen verbunden ist.
Rötungen und Schuppen treten häufig am behaarten Kopf sowie an den Ellenbogen und Knien auf und sind mit starkem Juckreiz verbunden.
Starke Müdigkeit und Erschöpfung können ebenfalls Anzeichen der Psoriasis-Arthritis sein.
Häufig kommt es auch zu Veränderungen der Finger- und Fußnägel.
Bei einigen Betroffenen sind die Augen rot und entzündet.
Je nach Symptomen der Psoriasis-Arthritis können diese Ihr Leben stark beeinflussen und zu erheblichen Einschränkungen führen. Selbstverständliche Tätigkeiten sind plötzlich nicht mehr so einfach zu erledigen und auch das Berufsleben sowie die Teilnahme am sozialen Leben können erschwert sein. Mehr zum Leben und Umgang mit Psoriasis-Arthritis finden Sie hier.
Eine Psoriasis-Arthritis so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln ist essenziell, um die Funktionsfähigkeit der Gelenke zu erhalten. Nur wenn die Entzündung in den Gelenken gestoppt wird, kann auch die Zerstörung der Gelenke aufgehalten und bei früher Behandlung von Anfang an verhindert werden. 1
Da das Erscheinungsbild der Psoriasis-Arthritis sehr unterschiedlich ist und sich die Symptome teilweise mit denen anderer rheumatischer Erkrankungen überschneiden, kann es in manchen Fällen schwer sein, die Psoriasis-Arthritis zu erkennen. Bei Menschen, die bereits von einer Schuppenflechte betroffen sind, sollte bei plötzlichen Gelenkschmerzen auf jeden Fall an eine Psoriasis-Arthritis gedacht werden. Denn im Laufe ihres Lebens erkranken ca. 10 % der Menschen mit Schuppenflechte zusätzlich an einer Psoriasis-Arthritis.53
Der Verdacht einer Psoriasis-Arthritis sollte immer durch eine Rheumatologin oder einen Rheumatologen geprüft werden. Diese können die Psoriasis-Arthritis durch spezielle Untersuchungen von anderen rheumatologischen Erkrankungen abgrenzen. 1
Die Diagnose läuft in der Regel nach folgendem Schema ab:586
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt fragt nach Ihren Beschwerden, Begleiterkrankungen und nach dem Vorkommen von Schuppenflechten, Psoriasis-Arthritis oder anderen entzündlichen Gelenkerkrankungen bei engen Familienmitgliedern. Bei der körperlichen Untersuchung werden die Gelenke auf Druckschmerzen und Psoriasis-Arthritis-typische Schwellungen untersucht.
Verschiedene Entzündungsfaktoren, wie z. B. C-reaktives Protein (CRP) oder der Rheumafaktor (RF), werden in einer Blutprobe analysiert. Es gibt zwar keinen spezifischen Faktor für die Psoriasis-Arthritis, jedoch hilft das Gesamtbild der unterschiedlichen Faktoren dabei, die Erkrankung von anderen Gelenkerkrankungen abzugrenzen.
Mithilfe verschiedener Methoden, insbesondere Ultraschalluntersuchungen, Röntgen und Magnetresonanztomographie (MRT), kann eingeschätzt werden, wie stark Gelenke und Knochen bereits geschädigt sind und in welchem Stadium sich die Psoriasis-Arthritis befindet. Wenn Ihre Psoriasis-Arthritis bereits diagnostiziert ist und behandelt wird, kann mithilfe bildgebender Verfahren kontrolliert werden, wie gut die Therapie anschlägt.
Bei Verdacht auf Psoriasis-Arthritis und auch während der Verlaufskontrolle bei bereits bestehender Schuppenflechte sollte regelmäßig die Lebensqualität erhoben werden. Dafür gibt es zwei Fragebögen. Der DLQI für Patient:innen mit Psoriasis oder der GEPARD Fragebogen für Patient:innen mit Gelenkbeschwerden. Das Ziel des GEPARD ist, Gelenkbeschwerden möglichst frühzeitig zu erkennen.
Da Gelenkbeschwerden belastend sind, ist es gut, wenn die Ursache schnell gefunden wird. Denn erst nach der Diagnose kann die Psoriasis-Arthritis mit ihren Symptomen richtig behandelt werden.
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