Beim Prostatakrebs ist die kastanienförmige Vorsteherdrüse beim Mann befallen, die dann beginnt, sich krankhaft zu vergrößern. Die bösartige Erkrankung kann im Anfangsstadium unbemerkt bleiben und betrifft häufig Männer ab 70 Jahren.
Wir möchten Sie ermutigen, sich mit der Erkrankung bewusst auseinanderzusetzen. Das hilft Betroffenen in der Regel sehr. Sie werden feststellen, dass Prostatakrebs heute dank der immer genaueren Untersuchungsmöglichkeiten und der immer besseren Therapien häufig gut zu behandeln ist.
Vorsteherdrüse, Metastasen, Streuung? – Informationen über die Funktion der Prostata, was Krebs ist und wie er entsteht, erhalten Sie hier.
Prostatakrebs, auch als Prostatakarzinom (PCa) bezeichnet, ist eine ernsthafte und komplexe Erkrankung.
Etwa ein Viertel aller Krebserkrankungen bei Männern betreffen die Prostata.1 Das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken steigt mit zunehmendem Lebensalter an. Statistiken zeigen, dass Prostatakrebs vor dem 50. Lebensjahr nur selten auftritt.1 Was kennzeichnet die Erkrankung? Beim Prostatakrebs verändern sich Zellen in der Prostata bösartig und wachsen unkontrolliert. Dabei verdrängen oder zerstören sie gesundes Körpergewebe. Die bösartig veränderten Zellen benötigen für ihr Wachstum in der Regel das Sexualhormon Testosteron, das jeder Mensch produziert. In den frühen Stadien der Erkrankung spüren die Betroffenen meist keine Symptome, die auf Prostatakrebs hindeuten. Die Krebszellen wachsen in der Regel langsam, sodass die Erkrankung dank Vorsorgeuntersuchungen in vielen Fällen bereits in sehr frühen Stadien entdeckt wird. Je eher die Erkrankung entdeckt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Daher ist eine frühzeitige Diagnose so wichtig.
Wierich erzählt im Podcast, ob und wie der Prostatakrebs seine Männlichkeit verändert hat. Dabei spricht er offen über sein Liebesleben, seine Karriere und seine Zukunftswünsche.
Die digitale Entscheidungshilfe von der urologische Fachgesellschaft unterstützt Sie dabei, unter Berücksichtigung Ihrer Präferenzen die für Sie passende Therapie gegen das Prostatakarzinom zu wählen.
In den frühen Stadien der Erkrankung spüren die Betroffenen meist keine Symptome. Sie können bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt eine Früherkennungsuntersuchung durchführen lassen. Diese bietet Vor- aber auch Nachteile. Wird ein Tumor zu einem frühen Zeitpunkt erkannt, sodass er noch auf die Prostata begrenzt ist, ist er in der Regel besser behandelbar. Dadurch erhöhen sich die Heilungschancen. Ein möglicher Nachteil der Untersuchung zur Früherkennung ist, dass sie nicht immer einen eindeutigen Befund liefert. Das kann zu weiteren Untersuchungen und mitunter auch zu einer Überbehandlung führen, da der Krebs keine Behandlung erfordert hätte. Wenden Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt oder direkt an eine Urologin oder einen Urologen, dort werden Sie kompetent beraten.
Ist die Krankheit schon weiter fortgeschritten, können Beschwerden auftreten. Diese entstehen z.B. wenn der Tumor größer wird, auf die Harnblase übergreift oder sich in anderen Bereichen außerhalb der Prostata ausgebreitet hat (Metastasen).2 Nachfolgend sind einige der möglichen Symptome aufgeführt, die bei Prostatakrebs auftreten können.
Bitte beachten Sie: Es ist deutlich wahrscheinlicher, dass diese Symptome durch eine gutartige Vergrößerung der Prostata verursacht werden. Dennoch ist es wichtig, dass Sie sich in jedem Fall an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt wenden, wenn Sie bei sich eine oder mehrere dieser Beschwerden feststellen.
Prostatakarzinome können in drei verschiedene Stadien unterteilt werden:
Das bösartige und unkontrollierte Zellwachstum beim lokal begrenzten Prostatakarzinom ist auf den Bereich der Prostata beschränkt, während es sich beim lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom bereits über die Prostata hinaus ausgebreitet hat. Bei beiden Ausprägungen dieses Prostatakarzinoms – lokal begrenzt und lokal fortgeschritten – haben sich noch keine Tumorabsiedlungen (Metastasen) in Lymphknoten, Knochen und/oder anderen Organen gebildet. Haben die Untersuchungen ergeben, dass sich Metastasen gebildet haben, dann sprechen Mediziner:innen von metastasiertem Prostatakrebs. Sind die Absiedlungen auf die Lymphknoten in der Nähe der Prostata beschränkt, handelt es sich um ein sogenanntes regionär-lymphogen metastasiertes Prostatakarzinom. Bei einem fernmetastasierten Prostatakarzinom haben sich dagegen bereits Metastasen in weiter entfernten (extraregionären) Lymphknoten, Knochen und/oder anderen Organen gebildet (Abbildung).2
Abbildung - Einteilung eines Prostatakarzinoms
Es ist für niemanden einfach, die Diagnose Prostatakrebs zu erhalten. Sie werden sich fragen, wie es weitergeht und wie Sie mit der Krankheit umgehen können. Erst einmal muss die für Sie geeignete Therapie gefunden werden. Diese ist davon abhängig, in welchem Stadium das Prostatakarzinom bei Ihnen entdeckt wurde. Besonders für Männer mit einem frühen, noch auf die Prostata begrenzten Stadium gibt es mehrere Möglichkeiten, die Krankheit individuell zu behandeln, weshalb die Wahl der Therapie nicht immer ganz einfach ist.
Die Behandlungsmöglichkeiten sind unter anderem abhängig von folgenden Faktoren:
Es ist grunds ätzlich möglich, die Erkrankung je nach Erkrankungsstadium durch eine operative Entfernung der Prostata und der Samenblasen (radikale Prostatektomie) oder eine Bestrahlung des Tumors zu heilen. Tatsächlich sind sieben von zehn Betroffenen nach einer radikalen Prostatektomie vom Krebs befreit.3 Diese Option kann allerdings mit Nebenwirkungen verbunden, darunter Harninkontinenz und der mögliche Verlust der Erektionsfähigkeit.3
Deshalb kann es unter Umständen sinnvoll sein, heilende Behandlungen erst einmal hinauszuzögern, bis der Tumor fortschreitet. Das muss Ihre Ärztin oder Ihr Arzt individuell und zusammen mit Ihnen entscheiden, denn Begleiterkrankungen, ein hohes Alter des Patienten oder andere Einflussfaktoren können den Betroffenen bei einer heilenden Behandlung stark belasten. Es kann sein, dass in diesen Fällen die heilende Behandlung mehr Beschwerden als Nutzen mit sich bringt. Stattdessen kann hier eine unterstützende Therapie geeignet sein, die eventuelle Beschwerden lindert und die Lebensqualität möglichst erhält. Ziehen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt ins Vertrauen und entscheiden Sie sich in enger Abstimmung mit ihr oder ihm für Ihre individuelle Therapie.
Aktive Überwachung (Active Surveillance, AS)3 – Stellt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bei Ihrem Prostatakarzinom ein niedriges Risikoprofil fest und verursacht der Tumor bei Ihnen keine Beschwerden, muss nicht zwangsläufig sofort eine Behandlung erfolgen. Wächst das Prostatakarzinom langsam oder gar nicht, bietet sich für die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt und Sie oft eine aktive Überwachung an. Was können Sie darunter verstehen? In regelmäßigen Abständen werden Tastuntersuchungen durchgeführt und der PSA-Wert bestimmt, damit die Ärztin oder der Arzt erkennen kann, ob der Tumor fortschreitet. Es ist auch wichtig, dass weitere Untersuchungen des Tumorgewebes im Rahmen der Überwachung durchgeführt werden. Das erfolgt durch eine Biopsie. Dabei wird eine Gewebeprobe des Tumors entnommen und im Labor analysiert. Gibt es dann Anzeichen für eine negative Veränderung, kann eine Therapie eingeleitet werden, die das Ziel einer Heilung hat.
Ein sogenannter PSA-Test kann Hinweise darauf liefern, ob die Prostata verändert ist. Dafür wird etwas Blut abgenommen und im Labor die Konzentration des Prostata-spezifische Antigens (PSA) bestimmt. PSA ist ein Enzym, das von den Prostatadrüsen gebildet wird und bei Prostatakrebs in erhöhter Konzentration vorliegen kann. Ein erhöhter PSA-Wert kann aber auch andere Ursachen haben, etwa eine Entzündung der Prostata oder eine gutartige Prostatavergrößerung. Daher ist es wichtig, den PSA-Wert regelmäßig über einen langen Zeitraum zu kontrollieren und das Alter, die Prostatagröße und andere Faktoren in die Beurteilung mit einzubeziehen. Ein Einzelwert ist häufig wenig aussagekräftig.3
Liegt beispielsweise bei der ersten Messung, idealerweise um das 45. Lebensjahr, ein sehr niedriger PSA-Wert vor, kann die nächste Messung unter Umständen erst in einigen Jahren wieder sinnvoll sein. Misst man jedoch einen erhöhten Wert, sollte dieser nach einigen Wochen erneut kontrolliert werden – bei weiterhin erhöhten Werten könnte dann ein bildgebendes Verfahren wie Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) folgen. Werden Auffälligkeiten festgestellt, kann eine Prostatabiopsie genauere Informationen liefern. Generell gilt, die Erhebung und Einordnung des PSA-Wertes ist nicht trivial – hierzu wird sie Ihre Urologin oder Ihr Urologe ausführlich beraten.
Der PSA-Test ist keine Kassenleistung, sondern eine sogenannte IGeL-Leistung, die der Patient selbst zahlt.
Gerade bei schlechtem gesundheitlichem Zustand der Betroffenen oder höherem Alter gilt es, Chancen und Möglichkeiten von Operation oder Bestrahlung im Hinblick auf Risiken sowie Beeinträchtigungen der Lebensqualität gegeneinander abzuwägen. Eine Therapie-Option kann hier das sogenannte langfristige Beobachten darstellen.3 Dabei kontrolliert die Ärztin oder der Arzt den Gesundheitszustand regelmäßig – allerdings ohne den Versuch einer Heilung zu unternehmen. Treten Beschwerden auf, dann behandelt die Ärztin oder der Arzt diese – aber nicht zwingend den Krebs selbst.
Durch die Entfernung der Lymphknoten in der Nähe der Prostata lässt sich am verlässlichsten feststellen, ob sich der Tumor schon in die Lymphknoten ausgebreitet hat.3 Dieser Befund kann unter Umständen die weitere Behandlung beeinflussen. Außerdem werden durch die Lymphadenektomie eventuell befallene Lymphknoten aus dem Körper entfernt. Sind lediglich die örtlichen Lymphknoten befallen und liegen keine Absiedlungen in weit entfernten Lymphknoten oder anderen Körperregionen vor, so kann eine Heilung der Erkrankung durch die Operation noch möglich sein. Ein Vorteil der operativen Entfernung der Prostata und Samenblasen ist, dass in aller Regel auch eine Lymphadenektomie durchgeführt wird.
Im Folgenden sind mögliche Therapien zur Behandlung des Prostatakrebses aufgelistet. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und lassen Sie sich informieren, welche Behandlung bei Ihnen möglich ist und welche weiteren Therapiemöglichkeiten es gibt.
Unter einer Strahlentherapie versteht man eine Behandlung mit ionisierenden Strahlen (ultraharte Röntgenstrahlen, radioaktive Strahlen). Für die angestrebte Zerstörung des Tumors ist je nach Krebsart eine andere Strahlendosis notwendig, da die verschiedenen Tumore unterschiedlich empfindlich auf die Bestrahlung reagieren. Die Wirkung der Strahlentherapie beruht auf hochenergetischen Strahlen, die auf das Tumorgewebe gerichtet werden und die Krebszellen so weit schädigen, dass sie sich nicht mehr teilen können und absterben.
In den letzten Jahren hat eine weitere Gruppe an Medikamenten seinen Weg in die Behandlung des metastasieren Prostatakarzinoms gefunden. Substanzen der Klasse der NHT: neue Hormontherapie. Die heutige medizinische Auffassung ist es dem Tumor direkt am Beginn der metastasierten Erkrankung die größtmögliche Bandbreite an antihormoneller Therapie entgegenzusetzen. Hierzu werden die klassischen Medikamente der ADT, zumeist LHRH-Präparate, mit denen der NHT-Gruppe kombiniert.
Diese oral einzunehmenden Wirkstoffe können eine Alternative zu einer Chemotherapie darstellen. Bei manchen Patienten kann durch die therapievermittelte Abnahme des vorhandenen Tumorgewebes eine Linderung eventueller Beschwerden erreicht werden. Die antihormonellen Therapien der 2. Generation haben einen zielgerichteten Wirkansatz und sind in der Lage, die verbleibende wachstumsfördernde Testosteronwirkung weiter zu senken.
Dies kann auf zwei Wegen erfolgen:5
Wenn Krebs therapiert wird, wird noch oft eine Chemotherapie eingesetzt. Aber was versteht man eigentlich darunter und was passiert dabei?
Krebszellen unterscheiden sich von gesundem Gewebe durch ein unablässiges und ungeregeltes Wachstum. Eine Chemotherapie setzt genau an diesem Punkt an und hemmt das Wachstum der schnell wachsenden Zellen. Die bei einer Chemotherapie verwendeten Medikamente nennt man deshalb auch Zytostatika. Der Begriff setzt sich zusammen aus dem Griechischen stammenden Wortteilen cyto für Zelle und statik für anhalten.
Der modernen Medizin ist es zu verdanken, dass zur Behandlung einer Krebserkrankung heutzutage zahlreiche innovative Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Auch bei Prostatakrebs kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wie OP, Chemo, Bestrahlung oder eine Hormontherapie infrage. Diese Vielzahl an Optionen erhöht die Chancen auf einen positiven Behandlungsverlauf, erschwert jedoch unter Umständen die Wahl der Therapie.
Um Sie und Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt dabei zu unterstützen, nach Ihren Präferenzen die für Sie passende Therapie zu wählen, gibt es die entscheidungshilfe-prostatakrebs.info – ein prämiertes, innovatives Online-Tool, das von der Deutschen Gesellschaft für Urologie zusammen mit dem Bundesverbandes Prostatakrebsselbsthilfe e.V. entwickelt worden ist. Janssen unterstützt die Entscheidungshilfe Prostatakrebs in Form eines Sponsorings.
Ihren persönlichen Zugang zur Entscheidungshilfe erhalten Sie von Ihrer behandelnden Urologin oder Ihrem behandelnden Urologen oder über die Beratungshotline des Bundesverbandes Prostatakrebsselbsthilfe e.V. Erleichtern Sie jetzt Ihre Therapiewahl unter: https://www.entscheidungshilfe-prostatakrebs.info/informationen-fuer-patienten/die-entscheidungshilfe/.
Sie haben die Möglichkeit, die Behandlung und den Krankheitsverlauf positiv zu unterstützen. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Arzttermine wahrnehmen und auf die regelmäßige Medikamenteneinnahme achten. Bitte teilen Sie neu oder verstärkt auftretende Beschwerden Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt direkt mit. Ernährung und Bewegung können bei Krebserkrankungen eine unterstützende Rolle spielen.3 Auch eine Kombination aus mäßigem Kraft- und Ausdauertraining kann Ihr Wohlbefinden fördern und dazu beitragen, Ihre Beschwerden zu lindern.3 Diese Diagnose ist sicher nicht einfach zu verkraften, deswegen sollten Sie besonders auf sich achten und Ihre seelische Gesundheit nicht vergessen.
Es kann hilfreich sein, Ihre Familie, Angehörige oder den Freundeskreis in Ihre Erkrankung einzubeziehen. Auch psychoonkologische Betreuungsangebote sind von großer Bedeutung: Sie können Ihnen helfen, mit der Erkrankung umzugehen und Ängste und Sorgen besser zu verarbeiten. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen und der Kontakt zu Selbsthilfegruppen sind für viele Patienten sehr hilfreich. Viele weitere Unterstützungsangebote und Tipps finden Sie hier unter Leben mit Krebs, Hilfe und Austausch und Beruf und Krebs.
Und ganz besonders wichtig: Verlieren Sie nicht die Geduld! Geben Sie Ihrem Körper Zeit für die Genesung.
Mit der richtigen Ernährung die Krebstherapie unterstützen – geht das? Diese Rubrik beantwortet zahlreiche Fragen, die sich Betroffene und ihre Angehörigen zu diesem Thema stellen. Sie finden Tipps Rezepte, die Sie im Alltag unterstützen.
An welche Institutionen können Sie sich wenden und worin bestehen die Unterschiede? Herr Carl gibt nun als Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. (BPS) wertvolle Einblicke in die Arbeit von Patientenorganisationen.
Mit Ihrem Prostatakarzinom sind Sie nicht allein. Informieren Sie sich hier über passende Patientenorganisationen, treffen Sie andere Betroffene und lassen Sie sich bei der Krebsbewältigung unterstützen.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen dienen nicht nur dazu, Spätfolgen oder Nebenwirkungen der Therapie zu behandeln, sondern in erster Linie dazu, ein mögliches Wiederauftreten des Tumors möglichst frühzeitig zu erkennen. Die Nachsorge beginnt in der Regel sechs bis zwölf Wochen nach Beendigung der eigentlichen Behandlung.
In den ersten beiden Jahren werden oft PSA-Wert-Bestimmungen im Abstand von jeweils drei Monaten durchgeführt – im weiteren Verlauf kann die Ärztin oder der Arzt die PSA-Kontrolle oft seltener vornehmen.
Die Therapie eines Prostatakarzinoms kann Beeinträchtigungen nach sich ziehen, die deutlich über den Zeitraum der eigentlichen Behandlung hinausgehen. Deswegen möchten wir Ihnen empfehlen, die medizinischen, psycho-onkologischen, sozialen und beruflichen Möglichkeiten zur Wiedereingliederung in Familie, Gesellschaft und Berufsleben zu nutzen. Diese sind im Sozialgesetzbuch V (SGB V: Krankenversicherung) und im Sozialgesetzbuch VI (SBG VI: Rentenversicherung) niedergeschrieben.
Maßnahmen zur Rehabilitation können ambulant oder stationär erfolgen. Welche Maßnahmen für Sie geeignet sind, hängt von Ihrem körperlichen Zustand nach dem Krankenhausaufenthalt und der Erreichbarkeit ambulanter Einrichtungen ab. Sozialdienste unterstützen Sie noch in der Klinik bei der Antragstellung – nach der Entlassung helfen Krebsberatungsstellen.
Es ist nur zu verständlich, dass Sie verunsichert sind und Angst haben, wenn Sie erfahren, dass Sie an Prostatakrebs erkrankt sind. Fragen wie „Sterbe ich womöglich an der Krankheit?“ und „Wie geht es jetzt weiter?“ gehen Ihnen durch den Kopf. Bitte seien Sie daher versichert, dass die Diagnose Prostatakrebs nichts Endgültiges haben muss. Moderne Diagnosemöglichkeiten und neue Therapien haben die Behandlung des Prostatakrebses heutzutage deutlich verbessert.
Die Heilungschancen werden unter anderem von der Größe, der Aggressivität und der Ausbreitung des Tumors beeinflusst. Je früher der Prostatakrebs entdeckt wird, desto besser stehen die Chancen, die Krankheit zu überstehen. Ein auf die Prostata begrenzter Tumor (lokales Prostatakarzinom) hat bessere Heilungschancen als ein fortgeschrittener Prostatatumor.6 Eine Heilung kann angestrebt werden, wenn Absiedlungen nur in den Lymphknoten in der Nähe der Prostata zu finden sind. Hat der Tumor zum Beispiel bereits in Knochen oder andere Organe gestreut, also Fernmetastasen gebildet, ist bislang keine Heilung mehr möglich.6 Dennoch ist es mit den heute verfügbaren Therapien möglich, noch lange beschwerdefrei zu leben. Denn: Immer mehr Männer leben heute viele Jahre mit ihrem Krebs. Die meisten sterben mit ihm - nicht an ihm. Nicht zuletzt deshalb ist es das zentrale Ziel jeder Therapie, die Ausbreitung des Tumors zu verhindern und dabei die Lebensqualität bestmöglich zu erhalten.
Die Forschung arbeitet intensiv daran neue Therapiemöglichkeiten bei Prostatakrebs zu entwickeln. Das Ziel ist, den Patienten noch mehr Lebenszeit zu ermöglichen und Symptome zu lindern. So stehen beispielsweise Hormonentzugstherapien im Fokus, mit deren Hilfe den Krebszellen das notwendige Hormon Testosteron über verschiedene Mechanismen entzogen werden soll. Dadurch ist es unter anderem möglich, die Entstehung von Metastasen immer weiter zu verzögern.
Forschung und Entwicklung weisen darauf hin, dass frühzeitig eingesetzte Kombinationstherapien – also eine Kombination aus mehreren Therapien – den Behandlungserfolg beim Prostatakrebs erheblich verbessern können.
Auch Viren rücken in der Erforschung und Therapie von Krebserkrankungen immer stärker in den Vordergrund. Das liegt daran, dass sich bestimmte Viren (sogenannte Lentiviren) unentdeckt in fremde Zellen einschleusen und diese unter ihre Kontrolle bringen können. Diesen Vorteil nutzen Forschende und arbeiten daran, mittels Lentiviren ein Gen in Krebszellen einzuschleusen. Dadurch sollen Signale aktiviert werden, welche das Krebswachstum stoppen.7
Um Ihre Therapie optimal planen zu können, muss Ihre Erkrankung zuerst einem Stadium zugeordnet werden. Das Stadium bezeichnet die Schwere der Erkrankung.
Die Einteilung der Erkrankungsstadien richtet sich nach:
Das erklärt Ihnen, warum Ärztinnen und Ärzte bei der Beschreibung der Prostatakrebserkrankung auch von TNM-Stadien sprechen.
Die Prostata – auch Vorsteherdrüse genannt – ist bei jungen Männern etwa kastaniengroß. Sie liegt im Becken unterhalb der Harnblase und umschließt den oberen Teil der Harnröhre. Die Prostata übernimmt eine wichtige Funktion bei der Fortpflanzung: Sie produziert das Sekret, das beim Samenerguss abgegeben wird und sich mit den Samenzellen vermischt. Die Samenzellen könnten sich ohne das Sekret weder ernähren noch fortbewegen. Daher wäre die Befruchtung einer Eizelle ohne das Sekret nicht möglich.
Eine Geschwulst aus unkontrolliert gewachsenen Zellen nennt man Tumor. Ein Tumor kann gut- oder bösartig sein. Gutartige, auch benigne Tumore genannt, können zwar sehr groß werden, aber sie wachsen nicht in benachbarte Gewebe ein und bilden auch keine Metastasen. Bösartige, auch maligne Tumore genannt, hingegen wachsen über Gewebegrenzen hinaus und zerstören so das umgebene Gewebe. Zudem können sich Zellen aus dem Tumor lösen und durch das Blut oder die Lymphe in andere Körperregionen gelangen. Dort können diese Zellen sogenannte Tochtergeschwülste bilden. In diesem Zusammenhang wird davon gesprochen, dass der Tumor „gestreut“ oder Metastasen gebildet hat. Wie kann es dazu kommen? Krebs entsteht, wenn sich die Erbinformationen einzelner Zellen verändern und der Körper diese veränderten Zellen nicht zerstören kann. Normalerweise kontrolliert der Körper über komplexe biochemische Mechanismen, ob Zellen verändert sind. Findet der Körper solch eine Veränderung, so sorgt er dafür, dass die betreffenden Zellen zerstört werden. Leider kommt es vor, dass sich manche der veränderten Zellen den Kontrollmechanismen des Körpers entziehen. Diese Zellen teilen sich dann ungehindert und bilden inmitten der gesunden Zellen einen immer größeren Anteil. Weil sich Krebszellen schneller vermehren als gesunde Zellen, werden die gesunden Zellen von den Krebszellen nach und nach verdrängt.
Wie können wir uns gegen Krebs schützen? Diese Frage geht uns allen oft durch den Kopf. Auch Patienten, die schon unter einer Krebserkrankung leiden, beschäftigt die Frage, ob sie die Entstehung der Erkrankung hätten verhindern können. Bis heute sind konkrete Ursachen, die zur Entstehung von Prostatakrebs führen, weitgehend unbekannt. Es gibt wenig fundierte Kenntnisse und daher nur die recht allgemeine Empfehlung, einen gesunden Lebensstil zur Vorbeugung von Krebs zu führen.
Für
Männer ist die Früherkennung von Prostatakrebs ein Thema, über das sie
sich am liebsten keine Gedanken machen. Das will die Initiative „Deine
Manndeckung“ ändern. Die Männer werden über die Vor- und Nachteile der
Früherkennungsmaßnahmen, über die verschiedenen Vorsorgeuntersuchungen
und über Fragen rund um das Thema Prostatakrebs Früherkennung
aufgeklärt.
Keine Krebsart ist bei Männern so weit verbreitet wie Prostatakrebs. Und trotzdem ist die Früherkennungsuntersuchung ein Tabuthema - was dazu führt, dass sie nur 15-27 % aller Männer wahrnehmen. Um das zu ändern, reden wir TACHELES und nehmen auch bei vermeintlich unangenehmen Themen kein Blatt vor den Mund. Gleich reinhören!
In Deutschland erkranken jährlich rund 65.000 Männer an Prostatakrebs.1 Die Erkrankung tritt mit zunehmendem Lebensalter häufiger auf, laut Statistiken allerdings selten vor dem 50. Lebensjahr1 Das Risiko für einen 35-jährigen Mann, in den nächsten 10 Jahren an Prostatakrebs zu erkranken, liegt bei unter 0,1 %.1 Dagegen hat ein 75-Jähriger schon ein etwa 6-prozentiges Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken.1
Untersuchungen für die Diagnosestellung Prostatakrebs3
Bei dieser Untersuchung wird ein Ultraschallkopf in den Enddarm eingeführt. Auf diese Weise können Größe, Lage und Ausdehnung eines möglichen Tumors näher bestimmt werden. Da die Ultraschalluntersuchung nicht zuverlässiger ist als die Tastuntersuchung, wird sie nur als ergänzende Maßnahme empfohlen.3
Falls die bisherigen Untersuchungen auf einen aggressiven Tumor hindeuten, werden bei Ihnen weiterführende bildgebende Untersuchungen durchgeführt, mit denen geprüft werden kann, ob der Tumor bereits in andere Bereiche gestreut hat. Zu diesen Untersuchungen gehört z.B. die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Computertomographie (CT) sowie die Skelettszintigraphie. Mit dem MRT und dem CT lässt sich der Befall anderer Organe oder Lymphknoten durch den Tumor feststellen. Mit der Skelettszintigraphie wird untersucht, ob bereits Absiedlungen im Knochen vorliegen.
Dieser Text entspricht den redaktionellen Standards der JanssenWithMe und wurde von einem Mitglied des redaktionellen Beirats der JanssenWithMe geprüft. Lernen Sie hier den medizinischen Beirat unserer Redaktion kennen.
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