Nehmen Sie Hilfe in Anspruch! Bei akuten seelischen Problemen erreichen Sie die Telefonseelsorge kostenfrei und 24h lang unter 0800-1110111 oder 0800-1110222. In Notfällen, wenn zum Beispiel ein Suizid ein konkretes Risiko darstellt, kann auch direkt über 112 der Rettungsdienst oder über 116 117 der ärztliche Notdienst gerufen werden. Weitere Anlaufstellen sind psychiatrische Kliniken. Eine entsprechende Adresse in ihrer Nähe finden Sie über die Deutsche Depressionshilfe
Ein erster Schritt auf dem Weg zur Heilung kann ein Anruf bei der Telefonseelsorge sein: 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222. Sie ist rund um die Uhr besetzt, anonym und unverbindlich. Die Telefonseelsorge kann eine Depression nicht heilen, aber sie bietet schnelle Hilfe in akuten Phasen. Außerdem kann die Telefonseelsorge – das Gespräch mit einer Person, die sich mit dem Thema Depression auskennt – auf ganz andere Weise beratend und unterstützend wirken als eine Website. Durch diesen ersten Schritt kann etwas ins Rollen kommen und ein Besuch bei der Ärztin oder dem Arzt schneller gelingen.
Hausärztinnen und Hausärzte können ebenfalls als erste Anlaufstellen dienen. Sie kennen ihre Patient:innen in der Regel schon sehr lange und können Stimmungsveränderungen gut beurteilen. Sie können Depressionen diagnostizieren und auch Psychopharmaka verschreiben.
Insbesondere bei schwereren Verläufen werden Hausärztinnen und Hausärzte die Betroffenen aber an eine:n Expert:in, also eine:n Psychiater:in überweisen. Wenn Sie es bevorzugen, Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt nicht von Ihren Beschwerden wissen zu lassen, können Sie sich in der Regel auch direkt an eine:n Psychiater:in wenden.
Regionale Hilfe vor Ort bietet der Sozialpsychiatrische Dienst. Die für Sie zuständige Stelle finden Sie verlässlich über eine Suche in Kombination mit ihrem Wohnort. Hier können sie bei jeglicher Art von Lebenskrise persönliche Beratung bekommen. Die Gespräche sind vertraulich und unterliegen der Schweigepflicht.
Menschen mit schweren Depressionen, die es kaum noch schaffen, aus dem Bett herauszukommen, brauchen unbedingt ärztliche Hilfe, sind aber oft nicht mehr in der Lage, sich darum zu kümmern. In solchen Fällen sind Angehörige und Freund:innen gefragt: Sie können gemeinsam mit den Betroffenen Termine vereinbaren und dabei helfen, diese auch einzuhalten.
Um den Zugang zu Hilfsangeboten und die Suche nach Anlaufstellen zu vereinfachen und beschleunigen, haben wir viele der wichtigsten Informationen und Unterstützungsangebote für Sie zusammengetragen. Eine umfangreiche Linksammlung finden Sie im Kapitel Nützliche Links.
Wer noch nie mit diesen Berufen zu tun hatte, für den sind die ähnlichen Begriffe schnell verwirrend: Alle drei Berufe befassen sich mit der Psyche, also mit unserem Geist und unserer Persönlichkeit, unterscheiden sich jedoch in der Ausbildung des:der Therapeut:in und beschäftigen sich mit teilweise sehr unterschiedlichen Aspekten.
Nach einem Studium der Medizin spezialisieren sich Ärztinnen und Ärzte in einer mehrjährigen fachärztlichen Ausbildung auf einen bestimmten Bereich. Eine dieser Spezialisierungen ist die zur Ärztin beziehungsweise zum Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Nach einer solchen Spezialisierung haben Psychiater:innen ein tiefes Verständnis sowohl für die körperlichen Ursachen psychischer Erkrankungen als auch für ihre psychischen Konsequenzen. Psychiater:innen dürfen Medikamente verschreiben und Psychotherapie anbieten.
Ein abgeschlossenes Studium des Faches Psychologie allein qualifiziert Psycholog:innen noch nicht für die Psychotherapie. Erst eine zusätzliche, mehrjährige Ausbildung befähigt dazu. (Sozial-) Pädagog:innen können diese Ausbildung ebenfalls absolvieren und sich so für diesen Beruf qualifizieren. Psychotherapeut:innen sind auf die psychotherapeutische Behandlung von psychischen Störungen spezialisiert. Mehr zur psychotherapeutischen Behandlung findet sich im Kapitel „Behandlung und Therapie“.
Nicht alles was mit Nerven und Gehirn zu tun hat, hat auch Auswirkungen auf unsere Gedanken und Gefühle. Neurolog:innen beschäftigen sich eher mit krankhaften Störungen des Nervensystems. Dazu zählen zum Beispiel Durchblutungsstörungen des Gehirns, Multiple Sklerose oder degenerative Erkrankungen wie Parkinson- oder Alzheimer-Demenz.
Haben Sie sich für eine Behandlung entschieden, ist es sehr nützlich, sich auf die anstehenden Termine vorzubereiten. Machen Sie sich im Vorfeld Notizen, damit Sie keine wichtigen Punkte und Fragen vergessen. In der „Ausnahmesituation“ bei der Ärztin oder dem Arzt kann schnell mal Nervosität aufkommen.
Für die Psychotherapie ist die Mitarbeit der Betroffenen von großem Vorteil. Es lohnt sich daher, ein Therapie-Journal zu führen. So können wichtige Erkenntnisse gefasst und fixiert werden, um sie nicht sofort wieder aus den Augen zu verlieren. Wie dieses aussehen könnte, bleibt ihnen überlassen. Es spielt keine Rolle, ob es ein Journal im edlen Ledereinband ist, eine lose Zettelsammlung, die Sie gelegentlich zusammenheften oder eine Audio-Datei auf dem Smartphone. Auch der Inhalt hängt von Ihnen ab – es darf sich ruhig alles um Sie drehen. Die eine Person zieht einen frei assoziierten Schreibfluss vor, die andere geht systematischer die Punkte der letzten Sitzung oder des letzten Traumes durch. Probieren Sie es einfach mal aus. Mehr Inspiration und Anleitung finden Sie hier
In Selbsthilfegruppen können sich Betroffene anonym untereinander austauschen. Sie bieten Gelegenheit, wieder aus dem Haus und unter Leute zu kommen. Eine Gruppe in Ihrer Nähe finden sie bei Nakos, der „Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen“.
Psychotherapeut:innen können noch so kompetent sein, wenn er oder sie nicht zu Ihnen passt, kann der Behandlungserfolg darunter leiden. Während einer Psychotherapie sollten Sie dazu in der Lage sein, sich zu öffnen. Sie reden über sehr persönliche Dinge, die Sie womöglich noch nie mit jemanden besprochen haben. Daher müssen Sie Ihrem Gegenüber voll und ganz vertrauen können. Das geht nur mit einer Person, die Ihnen auch sympathisch ist.
Betroffene, die sich bei dem Gedanken an die ersten Termine unwohl fühlen und ängstlich sind, haben in der Regel die Möglichkeit, eine:n Freund:in oder Angehörige:n mitzunehmen. Zumindest bei den ersten Sitzungen kann dieser Rückhalt eine wertvolle Hilfe sein.
Hier können Sie sich über Therapien und Behandlungen informieren, Depressionen besser verstehen und Wege zur Besserung finden.
Hier gibt es Tipps, wie man den (Arbeits-)alltag meistert und wie man mit Depression innerhalb der Familie und seinem Freundeskreis umgeht.
Hier teilen Betroffene und Angehörige ihre persönliche Geschichte und Erfahrungen im Umgang mit Depression.