Depressionen verändern nicht nur das Leben der erkrankten Menschen, sondern auch das der Angehörigen und Freund:innen. Wenn Sie von einer depressiven Störung betroffen sind, stellen Sie sich wahrscheinlich früher oder später die Frage, wie es Ihren Angehörigen geht. Bitte belasten Sie sich nicht damit – es ist normal, dass sich Ihr persönliches Umfeld Sorgen macht. Die Gefühle, Gedanken und Stimmungen, die auf Ihre Erkrankung zurückzuführen sind, können von Nicht-Betroffenen nicht immer richtig gedeutet werden. Sprechen Sie darüber, wie es in Ihnen aussieht, wenn es Ihnen möglich ist. Das kann dabei helfen, dass Ihre Angehörigen und Freund:innen Sie und ihre Erkrankung besser verstehen.
Nehmen Sie Hilfe in Anspruch! Bei akuten seelischen Problemen erreichen Sie die Telefonseelsorge kostenfrei und 24h lang unter 0800-1110111 oder 0800-1110222.
Kinder beobachten ihre Eltern genau und bemerken, wenn etwas nicht stimmt. Wenn es den Eltern nicht gut geht, beziehen sie das häufig auf sich und denken, dass sie schuld daran sind. Kinder stellen Fragen und brauchen Erklärungen, die zu ihrem Alter passen. Gut ist, wenn Ihr Kind von Ihnen selbst erfährt, was los ist. Denn Sie kennen Ihr Kind am besten und können einschätzen, wie es auf die Erklärungen reagiert. Zu den wichtigsten Sätzen zur Vermeidung von Schuldgefühlen zählt: „Du bist nicht schuld, dass es Mama oder Papa nicht gut geht."1
Einsamkeit ist ein intensives Gefühl, das sich selbst dann einstellen kann, wenn man gar nicht allein ist. Fühlen Sie sich einsam, können Sie darüber nachdenken, ob Sie andere Menschen treffen möchten, die sich in einer ähnlichen Lage befinden. Dazu könnten Sie zum Beispiel eine Selbsthilfegruppe mit anderen Betroffenen besuchen und mit ihnen über Ihre Ängste und Probleme sprechen. Andere Patient:innen verstehen am besten, wie es Ihnen gerade geht und was Sie beschäftigt.
Aber auch die sozialen Medien und sonstige Online-Angebote stellen ansprechende Möglichkeiten zusätzlich zur Behandlung dar. Sie erlauben den Austausch mit anderen Betroffenen (und deren Angehörigen) ganz sicher von zu Hause aus. Dadurch sinkt die Hemmschwelle drastisch.
Mögliche Anlaufstellen für die Suche nach Selbsthilfegruppen und Social Media-Kanälen finden Sie unter Nützliche Links und Tipps gegen Einsamkeit unter Corona.
Angehörige und Freund:innen können viel für Sie tun. Häufig fällt es Menschen mit einer Depression schwer, ihren Alltag zu bewältigen. Bieten Ihre Angehörigen Ihnen Hilfe an? Dann nehmen Sie sie beim Wort und lassen Sie sie bitte unterstützen:
Bitte bedenken Sie Folgendes im Umgang mit Ihren Angehörigen und Freund:innen:
Mehr Informationen finden Sie im Kapitel "für Angehörige"
Hier können Sie sich über Therapien und Behandlungen informieren, Depressionen besser verstehen und Wege zur Besserung finden.
Hier teilen Betroffene und Angehörige ihre persönliche Geschichte und Erfahrungen im Umgang mit Depression.
Hier finden Sie nützliche Hilfestellen und Notfallkontakte.