Leben mit einer Depression – Auswirkungen auf Familie und Freundeskreis

Leben mit einer Depression – Auswirkungen auf Familie und Freundeskreis

Depressionen verändern nicht nur das Leben der erkrankten Menschen, sondern auch das der Angehörigen und Freund:innen. Wenn Sie von einer depressiven Störung betroffen sind, stellen Sie sich wahrscheinlich früher oder später die Frage, wie es Ihren Angehörigen geht. Bitte belasten Sie sich nicht damit – es ist normal, dass sich Ihr persönliches Umfeld Sorgen macht. Die Gefühle, Gedanken und Stimmungen, die auf Ihre Erkrankung zurückzuführen sind, können von Nicht-Betroffenen nicht immer richtig gedeutet werden. Sprechen Sie darüber, wie es in Ihnen aussieht, wenn es Ihnen möglich ist. Das kann dabei helfen, dass Ihre Angehörigen und Freund:innen Sie und ihre Erkrankung besser verstehen.

Wie geht es Ihren Kindern?

Kinder beobachten ihre Eltern genau und bemerken, wenn etwas nicht stimmt. Wenn es den Eltern nicht gut geht, beziehen sie das häufig auf sich und denken, dass sie schuld daran sind. Kinder stellen Fragen und brauchen Erklärungen, die zu ihrem Alter passen. Gut ist, wenn Ihr Kind von Ihnen selbst erfährt, was los ist. Denn Sie kennen Ihr Kind am besten und können einschätzen, wie es auf die Erklärungen reagiert. Zu den wichtigsten Sätzen zur Vermeidung von Schuldgefühlen zählt: „Du bist nicht schuld, dass es Mama oder Papa nicht gut geht."1

Was tun, bei Einsamkeit?

Einsamkeit ist ein intensives Gefühl, das sich selbst dann einstellen kann, wenn man gar nicht allein ist. Fühlen Sie sich einsam, können Sie darüber nachdenken, ob Sie andere Menschen treffen möchten, die sich in einer ähnlichen Lage befinden. Dazu könnten Sie zum Beispiel eine Selbsthilfegruppe mit anderen Betroffenen besuchen und mit ihnen über Ihre Ängste und Probleme sprechen. Andere Patient:innen verstehen am besten, wie es Ihnen gerade geht und was Sie beschäftigt.

Bei Einsamkeit können Selbsthilfegruppen oder sonstige Online-Angebote helfen #GemeinsamGegenDepression

Aber auch die sozialen Medien und sonstige Online-Angebote stellen ansprechende Möglichkeiten zusätzlich zur Behandlung dar. Sie erlauben den Austausch mit anderen Betroffenen (und deren Angehörigen) ganz sicher von zu Hause aus. Dadurch sinkt die Hemmschwelle drastisch.

Mögliche Anlaufstellen für die Suche nach Selbsthilfegruppen und Social Media-Kanälen finden Sie unter Nützliche Links und Tipps gegen Einsamkeit unter Corona.

Gut zu wissen – Hilfe annehmen

Angehörige und Freund:innen können viel für Sie tun. Häufig fällt es Menschen mit einer Depression schwer, ihren Alltag zu bewältigen. Bieten Ihre Angehörigen Ihnen Hilfe an? Dann nehmen Sie sie beim Wort und lassen Sie sie bitte unterstützen:

  • Lassen Sie Ihre Angehörigen einfache Dinge und Tätigkeiten für Sie übernehmen.
  • Lassen Sie sich zu Ihrer Therapie begleiten.
  • Ruhen Sie sich bei ihnen aus.
  • Umarmen Sie sich und reden Sie miteinander.

Bitte bedenken Sie Folgendes im Umgang mit Ihren Angehörigen und Freund:innen:

  • Ihr Umfeld braucht Zeit, mit der neuen Situation klarzukommen und mit Ihnen einen gemeinsamen Weg zu finden.
  • Sprechen Sie offen mit Ihren Angehörigen, falls ihre Fürsorge zu anstrengend und belastend für Sie ist.
  • Hören Sie sich ihre Fragen an. Angehörige und Freund:innen wollen die Situation verstehen. Das geht nur, wenn Sie ihnen dabei helfen. Sagen Sie ihnen offen, wie es Ihnen geht und dass Sie Ihre Stimmungen manchmal selbst nicht verstehen.
  • Seien Sie ehrlich. Dazu gehört auch zu sagen: „Nein“, „Ich kann das nicht“, „Ich will das nicht tun“.
Was können Sie als Angehörige:r tun?

Mehr Informationen finden Sie im Kapitel "für Angehörige"

Auch auf Sie als Angehörige, als Partner:in oder Freund:in hat die Depression im Alltag einen großen Einfluss. - Initiative #GemeinsamGegenDepression

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